Geschichte der Josefwiese

Die Wiese oder der Josef war und ist ein Volkspark. Sie ist die einzige Grünfläche im Kreis 5, dem ehemaligen Industriequartier Zürichs. Im Laufe der Zeit hat sie – im wahrsten Sinn des Wortes – viele über sich ergehen lassen. Wie weiter oben erwähnt, war sie sich nicht zu schade auch mal Kartoffeln hervorzubringen. Unzählige Kinder haben hier in Pampers, unter den wachsamen Augen ihrer Mamis, zum ersten Mal Fussbälle gekickt.

Zu Zeiten des Lettenelends waren es die Kioskbetreiberinnen und PétanquespielerInnen, die einer Verslumung der Wiese sanft aber standhaft entgegenwirken konnten. Heute wie damals lebt die Wiese von der Durchmischung und dem Nebeneinander der verschiedenen Nationen und Generationen. Die Pingpong-Freunde haben sich neben dem Beachvolleyball eingerichtet.

Die Pétanquekugeln klacken bereits in der Mittagssonne während die Bürolisten aus dem Prime Tower ihr TakeAway-Menu geniessen. Die Sling-Liner sieht man spätnachmittags ihr Gleichgewicht suchend. Vor dem Kindertreffpunkt wird mit Leidenschaft getrommelt. Der Nerd sitzt im Schatten des Kioskschirms und surft glücklich und zufrieden auf in der virtuellen Welt. Die Szenies legen sich – jeder mit seinem Drahtesel – zum Einweggrill mit Bier dekorativ ins Spielfeld der kleinen Shaqiris und Ronaldos.

Den Viadukt-Bögen entlang schlendern Touristen aus aller Herren Länder und finden das alles «just amazing». Und für jene, dies gerne auch in Zahlen hätten: Stell Dir vor, Du kaufst einen Quadratmeter Land in Zürich und zahlst dafür Schweizer Franken 18.00! So geschehen anno 1918 in Zürich. Wegen Streitigkeiten mit den ehemaligen Besitzern kann jedoch erst im Sommer 1922 mit dem Bau begonnen werden.